Vergib Ihnen

sie wissen nicht, was sie tun.

„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

(Lukas 23:34)

Gott ist tot, aber das Zitat trifft trotzdem ins Schwarze.

In meiner letzten Mail sprach ich von Schutzstrategien, vom Annehmen von Dingen aus dem Außen.

Sich langsam die kritischen Stimmen und Verhalten von Außen zu eigen zu machen.

Schutzstrategien aufzubauen, weil in wichtigen Momenten der Schutz von Erwachsenen fehlte.

Weil wir überleben wollen.

Weil wir als Kind die Dinge von außen ungefiltert annehmen. 

Wir wussten es nicht besser “wissen nicht, was wir tun”

Nahmen die Dinge an, 

handelten danach, 

ohne es zu merken.

Sabotieren uns, 

halten an den Schutzstrategien fest.

Denken über die kritische Stimme in unserem Kopf: 

“Hey, das bin ich!”

Niemand hat uns jemals das Gegenteil gezeigt, und selbst wenn, wie hätten wir denn hinhören können?

Und die Personen in unserem Leben, die und dazu brachten, auch sie wussten/wissen es nicht besser. 

Es geht Ihnen nicht anders. 

Auch sie haben sich zum Opfer dieser Dinge, ihres Computers (dem Verstand) gemacht.

Ebenso wenig wissentlich. 

Sie wissen nicht, was sie tun.

Du weißt nicht, was du tust.

Seltenst ist es das oberflächliche, “was du tust”.

Ja, du schaust dir gerade einen Film an, gleichzeitig sabotierst du damit und verhinderst, dass du das tust, was dein Leben “besser” machen würde. (Selbstständigkeit, Weiterbildung, Sport, Spaziergang, …)

Am Film schauen ist nichts Schlechtes, Gott bewahre.

Ebenso könnte ich da einsetzen, 

  • liest ein Buch, um dich weiterzubilden.

  • meditierst

  • gehst zum Sport

  • hörst Podcast

  • holst dir Rat bei Anderen

  • isst

An allen diesen Sachen ist nichts falsch oder richtig.

Können alle Ausdruck von, ich habe gerade einfach Bock drauf sein.

Oder von Vermeidung oder Überkompensation.

Was du tust, ist auf einem anderen Level, also was wiederholst du, weil du es schon immer so gemacht hast?

Welche Muster bespielst du immer wieder?

Welche Gedanken und Gefühle schiebst du immer wieder beiseite?

Du brauchst die Fragen nicht beantworten. 

Wenn du irgendwann merkst, dass du ein Problem damit hast, dass es so ist, dann wirst du es merken und “wirklich” etwas dagegen unternehmen.

Nicht mehr halbherzig, sondern aus einem Schmerz heraus.

Ich ertrage es nicht mehr, dass es so ist.

Wenn ich Instagram/YouTube Shorts/… öffne, um mich einfach zu berieseln, dann kann ich mich kurz betäuben, aber spätestens nach 5 Minuten überkommt mich so eine Ablehnung dagegen, dass ich gar nicht anders kann als es wegzulegen. -> Das ist neu 😅

Wenn ich esse, obwohl ich keinen Hunger habe, sondern um auszuweichen oder zu vermeiden, wird mir aktuell schlecht. -> Das ist auch neu.

Die Menschen in deinem Leben, die dich formten, wussten nicht was sie taten.

Du wusstest nicht was du tatest, in dem du alles annahmst.

Du wusstest nicht was du tatest, in dem du es nie anzweifeltest. 

„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

(Lukas 23:34)

Und vielleicht auch mir, denn ich weiß auch nicht, was ich hier tue.

Cheers