Wer bin ich?

und wenn ja, wie viele?

Was bin ich?

Woraus bin ich?

“Sind das nicht voll abstrakte Fragen? Dadurch ändert sich doch nichts an meinem Leben. Nur philosophieren.”

Vielleicht hast du sowas auch schon mal gesagt, oder gesagt bekommen. 

Ja, aber was ändert das zu wissen? 

Was ändert es, ob wir in einer Simulation sind oder nicht?

Was ändert es, ob ich bin, weil ich denke. 

Oder ob ich bin, weil ich wahrnehme.

Oder ob “ich” eigentlich gar nicht existiert. 

Früher dachte ich auch, nett über sowas nachzudenken, aber bringt doch nichts.

Und stimmt. 

Darüber nachzudenken verändert gar nichts.

Aber das zu erkennen, also so wirklich verändert alles.

Denn wenn du dann die Wahrheit nicht nur kognitiv weißt, sondern es weißt, auch ohne Worte.

Dann gewinnst du Nichts. 

Aber du verlierst Dinge. 

All die Dinge, die du bislang als “Ich” identifiziert hast, können wegfallen. Stück für Stück.

Die irrationalen Ängste, die dich davon abhalten deinen Weg zu gehen.

Die Anhaftungen an deine Vergangenheit. 

“Ich bin so…” 

“Ja, ich habe ja gestern, deswegen muss ich heute, …”

“Ich bin halt schüchtern, …”

Was fernab der Konditionierungen und Anhaftungen passiert ist das was Bruce Lee meinte mit (jedenfalls das was ich jetzt hereininterpretiere):
“Be like water my friend”

Dann fließt du. 

Und dann bringst/verkörperst du immer genau das, was das Leben von dir braucht. 

Mal das Laute, mal das Leise.

Mal das Starke, mal das Schwache.

Mal das Zurückgezogene, mal das Herausgehen. 

Mal das Männliche, mal das Weibliche. 

Weil all diese Worte, Definitionen, Konzepte, dann bedeutungslos sind. 

Und bislang hast du das auch immer so gemacht. 

Dich aber von deinem Verstand begrenzen lassen. 

Versucht eine Kontinuität deiner Person aufrecht zu erhalten.

“Die Leute kennen mich so und mögen mich so, deswegen verhalte ich mich so.”

Das alles sind nicht unbedingt bewusste Gedanken, aber das geht vor. 

Da ist Sie genauso wieder: Angst. 

Philosophieren/nachdenken bringt nichts, aber aus Impulsen gepaart mit Schmerz Dinge zu erkennen.

Dann verändert sich plötzlich alles. 

Wenn ich mit Menschen darüber rede, dann ist eigentlich Scheiß egal, dass wir darüber reden.

Genauso wenig bringt es, dass hier zu lesen.

Gleichzeitig kann es sein, dass du hier genau den Impuls bekommst den es braucht. 

Dich wirklich mal zu fragen: “Wer bin ich?”

Und dich nicht mit nachdenken dadurch zu pflügen. 

Oder zu erkennen, woraus diese Welt ist. 

Die Augen zu öffnen.

Den ersten Schritt zu gehen.

Und dich nicht mehr von Illusion kontrollieren zu lassen.

Von Illusion, was du bist, aber doch nicht bist.

Von deinem Verstand und deinen Emotionen, weil das bin ich ja.

Von deinen Ängsten. 

Und das ist alles kein Akt des Tun vom Verstand. 

Es kommt einfach von dir.

Und ich sitze gerade auch hier. 

Merke, dass es mich zieht. 

Ich aus mir heraus Dinge hinterfrage. 

Das Bekannte anzweifele. 

Nicht weil irgendjemand sagt ich muss. 

Sondern weil ich keine Alternative habe. 

Weil ich es nicht anders mehr ertragen kann.

Weil ich gesehen habe und nicht anders konnte. 

Weil ich sehe, wie sehr ich mich in genau die falsche Richtung manövriert habe.

Weil ich keine Alternative habe.

Ich kann nicht mehr zurück. 

Und ich sage dir nicht, dass das der Weg ist. 

Weil der Weg ist nicht Friede, Freude, Eierkuchen.

Ich weiß nicht, wo ich hingehe. 

Aber ich spüre, dass es zum ersten Mal näher zur Wahrheit ist. Nicht weiter weg.

Weg von der Suche. 

Zur Hingabe. 

PS: Und wenn nicht. Dann nicht.