Autolyse: Wer bist du?

keine zufriedenstellende antwort...

Ich darf noch präziser werden und schneller zum Punkt kommen 😁

Irgendjemand:

Wer bist du, Thorsten?

Thorsten:

Wer ist ich? Und wer ist der, der sich selbst gerade diese Frage stellt.

Darf ich dir gratulieren?

Das ist eine verdammt gute Frage.

Eine ausgezeichnete Frage und eine Frage, die ganz tief ins Kaninchenloch führt. Wenn du dich traust.

Wobei Alice hatte ja auch keine Wahl.

Irgendjemand:

Du darfst mir gratulieren klar :D Aber warum ins Kaninchenloch?

Thorsten:

Wer bin ich? Wer ist ich?

Lass uns “einfach” mal die Wahrheit dessen rausfinden.

Ich kann natürlich jetzt sagen, Ich bin Thorsten. 28 Jahre alt, IT’ler und Breathwork Coach, Sportbegeistert, 99% Veganer, wohne in 48488 Emsbüren.

So ne Standardantwort. Für die meisten auf die Frage wer bist du? Kommt der Name und vllt der Beruf.

“Ted Mosby, Architekt 😉”

Aber bin ich mein Name, mein Alter, mein Beruf, mein Interessen, meine Ernährung, mein Wohnort?

Als ich noch nicht 28 war, oder das gemacht habe was ich tue, war ich da noch nicht ich?

War ich vor meiner Taufe noch nicht ich?

War ich nicht ich, als ich woanders gewohnt habe?

Die Antwort ist natürlich: “Keine Ahnung, wer/was ist ich?”

Irgendjemand:

Brudi, komm auf den Punkt, was willst du sagen?

Thorsten:

Okay, okay, stay with me.

Um die Wahrheit dessen rauszufinden wer ich bin, nutze ich jetzt diesen Dialog. Das mit auf den Punkt kommen, kommt dann am Ende. 😂 
Ich brauche diesen Dialog, um mir dessen überhaupt erst bewusst zu werden.

Also, ich bin an einem Punkt, wo ich nicht sagen kann, was ich ist. Oder was ich bin.

Was ist die Wahrheit darüber, wer ich bin?

Irgendjemand:
Was ist für dich überhaupt Wahrheit?

Weil sonst könnte ja alles “wahr” sein. Auch dass du dein Beruf, Name oder Alter bist.

Thorsten:
Junge, du stellst heute ganz ausgezeichnete Fragen.

Was ist Wahrheit?

Wahrheit ist unveränderlich.

Wahrheit ist absolut und zeitlos.

Wenn die Wahrheit jetzt wahr ist, dann war sie das auch vor 5 Milliarden Jahren und wird es auch noch am Ende des Universums sein.

Sie ist es am Boden meiner Kaffeetasse, auf dem Mond und in einer Supernova.

Wahrheit ist einfach.

Irgendjemand:

Verstehe, was du meinst.

Sowie die Meisten die Schwerkraft als Wahrheit ansehen.

Ist Wahrheit nicht etwas persönliches?

Thorsten:

Ja, Schwerkraft, auch wenn sie natürlich nicht wahr ist.

Ich weiß, dass es viele Definitionen von Wahrheit gibt.

Was am Ende für mich eine Ausrede ist, nicht nach der Wahrheit “zu suchen”. Nicht zu zweifeln und zu fragen.

“Ja, also für mich ist das aber wahr.”

Irgendjemand:
Moment mal, Schwerkraft ist nicht wahr? What the fuck, also ich verstehe ja, nach deiner Definition dass wir nicht genau wissen, wie die Schwerkraft zustande kommt und dass sie jedenfalls in ihrer Stärke veränderlich ist.

Schwerkraft an sich ist danach vllt nicht wahr, aber irgendein dahinterliegendes Gesetz oder Physikalität, wird wahr sein.

Z.b. das planksche Wirkungsquantuum.

Thorsten:

Ich habe gerade gegoogelt. Mit dem Wert vom plankschen Wirkungsquantuum wurde rumgespielt wie eh und je.

Sie haben den Wert jetzt “exakt” festgelegt.

Aber was ist bitte das planksche Wirkungsquantuum?

Okay, lass uns noch einen Schritt vorher anfangen. Das planksche Wirkungsquantuum, wird durch eine Zahl mit Einheiten dargestellt.

6,6 *10^-34 irgendwas.
Ist die Zahl 6 wahr?

Irgendjemand:

Naja, die Zahl 6 ist immer 6 und wird immer 6 sein.

Thorsten:

Verstehe, was du meinst, aber ist die Zahl 6?

Irgendjemand:
Sonst hätte ich die doch nicht aussprechen können.

Thorsten:

Du hast mich. Die 6.

Also nehmen wir einmal den Satz.

“Die Zahl 6 ist”

Was würde das implizieren?

Irgendjemand:

Das es Zahlen gibt.

Und dass es eine Zahl 6 gibt.

Thorsten:

Was würde überhaupt bedeuten, dass es etwas außer dir gibt.

Irgendjemand:

Wie meinst du das?

Thorsten:

Naja du kannst ja sagen, “ich bin”.

Wenn du jetzt sagst, etwas anderes ist auch. Dann sagst du ja, dass dieses andere getrennt von dir ist.

Irgendjemand:

Nicht unbedingt. Wenn du auf den Einheitsgedanken hinwillst.

Ich kann zu einer Tasse ja auch Tasse oder Kaffeetasse sagen.

Wäre in dem Fall ja einfach synonym :D

Thorsten:

Dadurch haben wir nur leider nicht bewiesen, dass das auch so ist.

Ich kann ja auch sagen, Tasse ist synonym zu Sonnenbrille.

Ist halt einfach nicht so.

Irgendjemand:

Nicht in dieser Welt.

Thorsten:
Woher hast du plötzlich die Welt?

Dass es überhaupt Welten gibt?

Eine oder Mehrere?

Irgendjemand:
Woher hast du die Sonnenbrille?
Was ist beweisen?

Ich kann das Spiel auch spielen, Bruni.

Thorsten:

Wir verstehen uns.

Wer ist wir?

Irgendjemand:

Gibt es ein wir?

Thorsten:

Du bist ein imaginärer Gesprächspartner den ich mir gerade ausdenke.

Aber einfach mal “angenommen” wir wären zusammen und diese Frage würde dadurch eigentlich genauso sinnvoll sein wie jetzt.

Was können wir mit Sicherheit dann sagen?

Irgendjemand:
Lass uns einmal bei der Zahl 6 bleiben.

Ansonsten kommst du wieder mit wir und Erleben und ich bin.

Die Argumentation kenn ich schon.

Thorsten:

Jetzt darf ich wirklich mal selbst nachdenken, he?

Irgendjemand:

Ja.

Also die Zahl 6 ist.

Ist das wahr?

Thorsten:

Also was mir gerade im Kopf rumschwirrt:

Die Zahl 6 ist ja erstmal nur ein Konzept, irgendetwas dass wir uns ausgedacht haben als Menschen.

Vor 200000 Jahren gab es noch keine Zahlen, auf der Erde. Das Konzept war noch nicht erdacht.

Und ich wollte jetzt schon wieder auf existiert die Erde, existiert Zeit überhaupt zurückgehen.

Aber das ändert nichts daran.

Sobald wir an etwas denken, existiert es denn? Veränderlich ist die Zahl 6 nicht. Sobald wir irgendetwas mit ihr machen, wird sie zu einer anderen Zahl.

Genauso kann man nicht sagen, dass sie nicht absolut ist.

6.

Aber ist sie deswegen wahr?

Irgendjemand:

Ist Existenz = Wahrheit?

Thorsten:

Existenz.
Was heißt existieren?

Existieren heißt etwas ist.

Irgendjemand:
Was heißt sein?

Thorsten:

Das ist nicht in Worte zu fassen.

Das ist das was bleibt.

Wenn du alles wegnimmst.

Ist es das was bleibt.

Ich bin.

Irgendjemand:
Wer ist ich?

Und warum bist du dir so sicher, dass du bist?

Thorsten:

Ich weiß immer noch nicht wer ist ich.

Aber ich weiß, dass du mir alles wegnehmen kannst.

Alles. Sogar all meine Fähigkeiten. All mein Wissen.

Und ich wäre immer noch.

Solange ich wahrnehme bin ich.

Sei es über Gedanken oder Empfindungen, oder irgendetwas.

Auch wenn das nicht mehr viel mit dem Thorsten gemein hätte, der jetzt mit dir schreibt.

So bin ich weiterhin.

Irgendjemand:
Ist das so?

Kannst du dann immer noch sagen “Ich bin”?

Thorsten:

Sagen? Nein.

Aber wir reden hier über Wörter.

Ich bin, auch wenn wir hier diese Worte benutzen ist kein Gedanke oder eine Empfindung. Hat nichts mit Körper oder Verstand zu tun.

Irgendjemand:

Was ist es dann?

Thorsten:

Etwas dass nicht in Worten beschreibbar ist?

Ich hab doch auch keine Ahnung.

Was erlebe ich denn?

Ich erlebe, dass ich jetzt genau in diesem Moment bin. Unweigerlich.

Und das kannst du auch für dich sagen.

Auch ohne es in Worte zu fassen oder zu denken, weißt du, dass du erlebst/bist.

Irgendjemand:
True.

Thorsten:
Und das war die einzige Konstante über dein ganzes Leben. Du has dich verändert, du hast Sprechen gelernt, du hast was auch immer.

In Fact, eigentlich ist die Zeit sogar egal, weil wir können gar nicht wissen, dass die Zeit existiert.

Irgendjemand:
Wie meinst du das?

Thorsten:
Also nehmen wir erstmal deine persönliche Vergangenheit, ich kann relativ schnell alles invalidieren, was du jemals denkst erlebt zu haben. Nicht nur Zeit, eigentlich alles.

Selbst wenn wir von einer “wissenschaftlichen” Perspektive gehen. Was auch immer das heißt. Und annehmen, dass das was wir wissen so “ist”.

Körper und Gehirn laufen und physikalische Prozesse ab. Ist auch eigentlich egal worüber.

Sehen sind elektrische Impulse, Denken, Fühlen und empfinden genauso.

Du hast keinen Indiz, dass das was du siehst, fühlst, wirklich so ist.

Im Gegenteil, sind wir uns sogar bewusst, dass Sehen Verzerrung ist, wir nehmen nichtmal das komplette Lichtspektrum war.

Unser Gehirn filtern und verarbeitet die Signale.

Wir haben gar nicht die Möglichkeit Dinge zu “sehen” wie sie sind.

Weiterhin, haben wir keine Möglichkeit festzustellen, ob wir nicht gerade in einem weiteren “Traum” sind und uns das gerade alles nur vorstellen.

Gar keine.

Wir könnte genauso in der Psychiatrie auf einem Planeten in Alpha Centurio sein.

In der Matrix oder als einsames fliegendes Gehirn im Weltraum sein, dass sich einen Spaß macht, sich das alles vorzustellen.

Alles was du wahrnimmst, ist also per Definition unmöglich als wahr anzusehen.

Du kannst mit Gewissheit sagen, dass du wahrnimmst.

Aber nicht, ob es existiert oder “wahr” ist.

Irgendjemand:
Was spielt das für eine Rolle?

Thorsten:

Wir wollen hier die Wahrheit rausfinden.

Das Ganze geht noch weiter.

Du kannst nichtmal Wahrscheinlichkeiten annehmen, ob dass was du siehst, so ist oder nicht.

Weil du keine Informationen aus der Wahrnehmung heranziehen kannst.

Also die Wahrscheinlichkeit, dass ich hier vor dem Rechner sitze und das schreibe ist genauso groß wie die Wahrscheinlichkeit, dass ich ein Huhn bin, dass gerade eine Past-Life Erinnerung durchlebt.

Irgendjemand:

Schwer vorstellbar.

Thorsten:
Stimme ich dir zu.

Aber es ist so. Und nichtmal das können wir mit Sicherheit sagen 😂 FML.

Irgendjemand:

Das was wir hier bereden ist alles Bullshit.

Thorsten:
Korrekt. Wenn wir das als Grundlage nehmen ist alles Bullshit.

Nichts ist wahr. Außer dass du wahrnimmst.

Nichts was ich sehe, ist da.

Wenn etwas wahr ist, absolut, unveränderlich, dann müsste es ja auch da sein, wenn ich keine Wahrnehmung mehr habe.

Ansonsten hängt es ja von meiner Wahrnehmung ab.

Irgendjemand:

Was?

Thorsten:

Wenn ich meine Augen zumache, ist dann der Monitor vor mir da oder nicht?

Irgendjemand:

Naja, du weißt in erster Instanz ja schon nicht, dass er da ist, weil sie durch die Wahrnehmungsunsicherheit kommt.

Thorsten:

Aber genau das ist es ja.

Wenn Etwas ist, dann müsste es ja auch da sein, wenn es nicht wahrgenommen wird.

Irgendjemand:

Korrekt. So wie ich bin, selbst wenn du mich nicht wahrnimmst.

Thorsten:
Für mich bist du das nicht.

Wenn ich dich nicht wahrnehme bist du nicht.

Sonst würdest du unabhängig von meiner Wahrnehmung da sein.

Irgendjemand:
Schwer vorstellbar.

Thorsten:

Wenn etwas ist. Wenn etwas wahr ist. Dann ist es absolut, unveränderlich, zeit und ortlos und kann nicht von äußeren Faktoren abhängig sein. Bspw. davon ob es wahrgenommen wird.

D.h. wenn ich dich nicht wahrnehme und du dann nicht bist, dann kannst du nicht wahr sein. So als Person.

Irgendjemand:
Aber ich weiß doch, dass ich bin.

Thorsten:

Wo wir wieder beim Ich wären, was ist das.

Wenn ich das was ich wahrnehme aus der Gleichung streiche, bzw. ignoriere, weil es eh nicht wahr ist.

Was bleibt dann noch?
Wahrnehmung und Wahrnehmender.

Und ohne Wahrnehmung gäbe es keinen Wahrnehmenden.

Irgendjemand:

Das heißt, Wahrnehmung und Wahrnehmender sind eins?

Thorsten:

Was wäre da ohne Wahrnehmung? Nichts was ich erleben kann, weil das ja wahrnehmen beinhalten würde.

Also ja, Wahrnehmung und Wahrnehmender sind eins.

Irgendjemand:
Nicht destotrotz weiß ich ja, dass ich bin.

Thorsten:
Genau, und ich weiß, dass ich bin.

Beides mal wissen wir, dass wir wir sind und erleben.

Und genau das bleibt ja zurück, wenn wir das Wahrgenommene zur Seite nehmen.

Ich bin.

Wenn wir also davon ausgehen, dass das absolute, das Wahre bleiben muss, wenn wir alle Eigenschaften & Attribute der Wahrnehmung wegnehmen, dann bleibt ich bin. Oder besser Sentio, ergo sum. Ich nehme wahr, also bin ich.

Und das bleibt bei dir ja auch.

Irgendjemand:

Aber du bist ja nicht da, wenn ich alles wegnehme.

Thorsten:
Und du gehst davon aus, dass dein “ich bin” verschieden ist von meinem “ich bin”.

Aber wer sagt das?

Irgendjemand:
Willst also damit sagen, dass wenn du die Illusion des Wahrgenommen wegnimmst bleibt “ich bin”.

Und da es Per Definition dann eigenschaftslos ist, keine Identität, kein irgendetwas damit verknüpft, es auch keine Unterscheidungsmöglichkeit geben kann.

Und wenn es keine Unterscheidungsmöglichkeit geben kann.

Dann deswegen, weil es nichts zu unterscheiden gibt.

Thorsten:

Bingo.

Wir sind “ich bin”. Bewusstsein.

Also um zur Ausgangsfrage zurückzukommen.

Wer bin ich?

Keine Ahnung 😂

Unendlichkeit? Bewusstsein? Wahrnehmung und Wahrnehmender? Gott? Das Universum?

Bewusstsein ist wahrscheinlich das nächste was daran kommt, wobei das wohl nicht mit Worten zu beschreiben ist.

Und die anderen Dinge, sind dann auch nur Synonyme dafür.

Es ist das was bleibt, wenn du alles andere wegnimmst.

Irgendjemand:
Können wir nochmal dahin zurückkommen, dass wir gerade alles, alles, alles falsifiziert haben, was wir zu glauben wissen?

Thorsten:

Alles, Bullshit ja. Und selbst dass wir das falsifiziert haben ist am Ende Bullshit. Weil wir selbst dass nicht mit Sicherheit sagen können.

Selbe Unsicherheit.

Sogar dass wir jetzt bei “ich bin” rausgekommen sind.

Alles Bullshit.

“Ich bin” Bullshit, weil wir hier mit Worten etwas beschreiben, was per Definition jenseits der Worte liegen muss.

Irgendjemand:

Dude.

Thorsten:
Dude.

Alles Bullshit.
Alles.

Irgendjemand:

Aber, es kann doch nicht alles falsch sein.

Ich meine wir sehen doch Dinge und tun Dinge.

Und keine Ahnung was. Ich meine, ich erlebe doch Dinge.

2+2 = 4.

Es gibt doch einfach Dinge, die keine Ahnung wie ich das sagen soll, wahrer sind?

Wahrscheinlicher?

Thorsten:

Im Rahmen dessen was du erlebst, natürlich.

Aber es kann immer nur Kontext-bezogen sein.

Kontext, deine Wahrnehmungswelt.

Das heißt ja nicht, dass 2 + 2 =4 nicht in deiner Wahrnehmung funktioniert.

Aber es ist auch nicht die Wahrheit.

Weil es nicht bleibt.

Irgendjemand:

Wozu dann das ganze?

Ist doch genauso Bullshit dann?

Warum soll ich mich damit beschäftigen, wenns doch nichts ändert?

Wenn am Ende dabei rauskommt, dass ist alles Bullshit, dann spielt es doch keine Rolle?

Wenn alles Bullshit ist, ist nichts mehr Bullshit.

Wenn alle König sind, ist niemand mehr König.

Thorsten:

Wenn alle Menschen sind, ist niemand mehr Mensch.

Aber ja, gute Frage.

Wozu das Ganze?

Die Antwort ist, es ist genauso Bullshit. Genauso sinnlos.

Und die Frage kann nur jeder für sich beantworten.

Und das Ego, Gehirn, Identität, was auch immer, dass diese Frage stellt, ist genauso Bullshit.

Ist genauso eine Lüge. Ist genauso “unwahr”.

Für mich ist die Antwort:

Ich habe die Schnauze voll. Von Lügen. Ich habe die Schnauze voll von Bullshit. Wenn ich der Wahrheit auch nie näher komme, so will ich doch lieber wissen, dass ich im Bullshit bin, als nicht.

Wenn ich auf einem sinkenden Schiff bin, dann will ich das wissen.

Weißt du, dieser ganze Bullshit, den halten wir alle aufrecht.

Du hältst deine Identität irgendwie aufrecht.

Versuchst irgendetwas zu tun und zu sein.

Dabei ist das genauso Bullshit.

Ich will nicht mehr denken, alles ist gut, während alles kacke läuft.

Ich will keine Ignoranz mehr.

Ich will nicht denken, alles gut, während das Schiff schon halb Unterwasser ist.

Ich will nicht denken, dass alles gut ist, während der Krebs mich schon auffrisst.

Ich will dem Bullshit ins Gesicht sehen.

Ich will den Bullshit, den ich mir aufgehäuft habe, in die Augen schauen.

Und dann Stück für Stück abtragen.


Geht Bullshitfrei? Wäre genauso Bullshit.

Aber lieber nur ein wenig Scheiße am Bein, als von oben bis unten voll mit Scheiße.

Und ja, wenn du voll mit Scheiße bist und es nicht weißt, dann kanns dir egal sein.

Aber sobald jemand sagt, hey, du bist voll mit Scheiße, und du fängst an es zu riechen, würdest du dann einfach anfangen dir vorzustellen, du wärest nicht mehr voll Scheiße oder würdest du dich anfangen zu reinigen?